Spezialisten kaufen Produktionsanlage für Filtervlies

Unternehmen befeuern Mundschutz-Produktion für Europa

Neumünster/Düsseldorf, 09. Mai 2020 – Die jüngst gegründeten Unternehmen Lindenpartner und FleeceforEurope haben vom Neumünsteraner Textilmaschinen- und Anlagenbauer Oerlikon Nonwoven eine Produktionsanlage für Filtervlies gekauft.

Mundschutz und Filtervlies ausschließlich für Europa

Gegründet wurden Lindenpartner und FleeceforEurope von der Einkaufsberatung Kloepfel Group und der Industrieberatung Bechinger & Heymann Holding, um Europa in Sachen Mundschutz unabhängig zu machen. Während sich FleeceforEurope vollständig auf die Produktion des Filtervliesstoffs konzentriert, produziert Lindenpartner Mundschutzmasken von der OP-Maske bis hin zum Mundschutz der Klasse FFP3. Beide Unternehmen versorgen ausschließlich den europäischen Markt.

Führende Technologie für Filtervlies

Oerlikon, ein weltweit führender Technologiekonzern, entwickelt und produziert in Neumünster unter der Marke Oerlikon Nonwoven Maschinen und Anlagen mittels der Meltblown-Technologie. Mit diesem Verfahren können beispielsweise Vliesstoffe für Atemschutzmasken hergestellt werden. Die Meltblown-Technologie gilt am Markt als die technisch effizienteste Methode zur Erzeugung hoch abscheidender Filtermedien aus Kunststofffasern.

50 Millionen Mundschutzmasken pro Monat

Insgesamt soll ab Anfang Herbst dieses Jahres monatlich Vliesstoff für 50 Millionen FFP2-Masken vom deutschen Band gehen. Um bereits in den kommenden sechs Wochen Mundschutzmasken für den europäischen Gesundheitssektor produzieren zu können, hat sich der Maskenproduzent Lindenpartner bereits vorab eigene Vliese gesichert. Insgesamt wollen Lindenpartner und FleeceforEurope für die Masken- und Vliesproduktion hundert Arbeitsplätze schaffen. Die Produktionsanlage wird zu den größten Europas zählen.

Wild-West-Methoden in China

Philipp Heymann, CEO von Lindenpartner, hält fest: „Die Politik hat ja bereits öfter erklärt, dass wir eine eigene Maskenproduktion in Deutschland benötigen. Allein schon die Wildwest-Methoden bei der Maskenbeschaffung und die oft unzureichende Qualität sind ein klares Gesundheitsrisiko für hiesige Patienten und das Krankenhauspersonal. Durch unsere Produktion sind wir jetzt nicht mehr von unseriösen chinesischen Lieferanten abhängig.“

Medizinischer Mundschutz aus dem Automaten

Zur Bekämpfung der Pandemie will Lindenpartner in den kommenden vier Wochen zudem einhundert Selbstbedienungsautomaten mit Mundschutzmasken auf öffentlich zugänglichen Plätzen aufstellen. Die FFP2 Masken werden im Automaten zunächst zwischen 5 Euro und 6 Euro kosten. Sobald Lindenpartner die Masken mit eigenem Vlies herstellen kann, sollen die Preise auf 2 bis 3 Euro gesenkt werden.